Der Deutschen Lufthansa wurde in Hamburg-Finkenwerder der lange erwartete Super-Airbus A 380 am 19 Mai 2010 übergeben. Rund um die Uhr hat man gearbeitet, um rechtzeitig fertig zu werden. Aus rund dreieinhalb Millionen Teilen besteht so ein Flugzeug; Ausstattung von 5.000 Zulieferern musste präzise eingebaut werden. Die Zeit drängte, denn für den Sommerflugplan ist der Vogel fest eingeplant.

Tokio, Peking und Johannesburg. Das sind die ersten Langstreckenrouten, auf denen jeder den 380er erleben kann. Ab 11. Juni geht der reguläre Flugbetrieb los. Doch vorher hat der Airbus noch eine brisante Sonderaufgabe: Der erste Flug geht nämlich am 6. Juni nach Südafrika, um die Deutsche Fußball Nationalmannschaft zum WM-Turnier zu bringen.

In einem Lufthansa-Video kann man sich die Maschine schon einmal in Aktion ansehen. Mehr denn je, versucht die Lufthansa mit dem neuen Flieger den interaktiven Austausch mit Interessierten voranzutreiben. „Be part of it“ begrüßen einen die extra eingerichteten Pages. Eine Lufthansa-Facebook-Seite wurde eingerichtet. Und da das Kind auch einen Namen braucht, als nächstes steht die Taufe in Frankfurt auf dem Programm, findet man dort auch die Aufforderung „name it“. Wie könnte das Riesenbaby denn heißen? Üblicherweise tragen Lufthansa-Maschinen Ortsnamen; da wäre doch vielleicht „Finkenwerder“ passend.

Die Auslieferung kann als Live-Stream verfolgt werden. Der schneeweiße Riesenvogel wirkt schon imposant. Für die Lackierung wurde erstmals eine neue Spezialfarbe eingesetzt, von der man sich eine zwölfjährige Haltbarkeit erhofft. Das wäre deutlich mehr als bisher.

Als Trainingsflughafen für die ersten Piloten ist Leipzig/Halle vorgesehen. Dort bringen sich dann die so genannten Spotter in Position, Fotografen, die alle interessanten Maschinen aus möglichst kurzer Distanz im Bild festzuhalten versuchen.

Der A 380 ist weltweit begehrt. 17 Fluggesellschaften haben bislang bereits 202 Einheiten bestellt. Gebaut werden die Airbus-Maschinen in Modulbauweise an mehreren Standorten in Frankreich, Deutschland, England und Spanien. Ein ausgeklügeltes Logistiksystem sorgt dafür, dass alle Baugruppen exakt miteinander harmonieren. In Finkenwerder stehen sechs Docks für die Endmontage bereit. Damit ist die Auslastung für die nächsten Jahre sichergestellt.

Die maximale Reichweite des A 380 liegt bei 15.200 km, die Reisegeschwindigkeit bei 900 km/h. Damit ist er für Transkontinentalflüge prädestiniert. Die Maße sind eindrucksvoll: Länge: 72,7 Meter, Breite: 79,8 Meter, Höhe: 24,1 Metern. Beim Start wiegt die Maschine maximal 569 Tonnen.