747 – Diese Zahlenkombination steht für einen der erfolgreichsten und anerkanntesten Jets weltweit. Der „Jumbo“, wie er gemeinhin genannt wird, kommt nicht nur bei großen Airlines in verschiedenen Varianten zum Einsatz, er ist auch erste Wahl, wenn es um Spitzenleistungen geht: So lassen arabische Scheichs diesen Typ gerne mit edelster Ausstattung zum luxuriösen „Fliegenden Teppich“ veredeln und die „Air Force One“ des amerikanischen Präsidenten basiert selbstverständlich auch auf einer 747.

 

Zunächst hatte man vor allem an ein großes Frachtflugzeug gedacht, immer mehr Airlines, darunter der wichtige Kunde „Pan Am“ verlangten aber auch nach Passagiermaschinen mit erheblich höherer Kapazität, als sie die damalige 707 zu bieten vermochte. Als die Entwicklung in den Sechziger Jahren begann, waren viele noch skeptisch, ob man einen so großen Vogel jemals in die Luft bekäme. Siebzig Meter lang, sechzig Meter Spannweite, so etwas hatte es noch nie gegeben. Am 9.2.1969 hob erstmals eine 747 ab. Dieser Prototyp mit dem Kürzel „RA001“ erhielt den Namen „City of Everett“ und steht heute in Seattle im Museum. Chef- Ingenieur Joe Sutter und sein Team aus rund 4.500 Spezialisten hatten in nur 34 Monaten gute Arbeit geleistet; der Pilot erklärte „It’s a pilots plane.“ Ein größeres Lob wäre kaum denkbar.

 

Zweihundert bis vierhundert Exemplare hatte man anfangs geschätzt, absetzen zu können. Mehr als 1.400 Maschinen sind inzwischen ausgeliefert worden. Mit so einem Riesenerfolg hat wirklich niemand gerechnet. Zu groß war die Ungewissheit, ob der Markt so ein Angebot akzeptieren würde. Man rechnete damit, dass Geschwindigkeit eine zunehmende Rolle spielen könne. Dann hätten Airlines verstärkt in die Concorde und ähnliche Überschallflugzeuge investiert. Außerdem musste vielerorts erst einmal die Infrastruktur der Start- und Landebahnen und der Abfertigungsgebäude an die neuen Dimensionen angepasst werden.

 

Nun schien der Riese schien in die Jahre gekommen zu sein. Mit dem Airbus A380 ist ein mächtiger Konkurrent auf den Markt für große Maschinen getreten. Die 747-8 mit dem Beinamen „Intercontinental“ soll ihm jetzt Paroli bieten. Dafür wurde der Jumbo noch einmal von Grund auf überarbeitet und rundum optimiert. Die Kapazität konnte um 51 Sitze auf bis zu 467 Passagiere gesteigert werden. Der Flieger ist mit modernisierten Triebwerken leiser und verbraucht deutlich weniger Kerosin. Cockpit und Inneneinrichtung wurden komplett neu gestaltet.

 

Im März 2011 hat der Erstflug stattgefunden. Über dem Bundesstaat Washington zog die Maschine ihre Kreise und wurde viereinhalb Stunden auf Herz und Nieren gecheckt. Die Entwickler waren zufrieden, alles klappte wie geplant. Zu den wichtigsten Kunden für den neuen Superflieger zählt übrigens die Deutsche Lufthansa. Zwanzig Maschinen wurden geordert, für weitere bestehen Optionen. Bereits im kommenden Jahr möchte man die ersten in Dienst stellen.

 

Deutlich mehr Platz, da horchen natürlich vor allem die Logistiker auf, denen der Laderaum nie groß genug sein kann. Rund die Hälfte des weltweiten Luftfracht-Aufkommens wird bereits jetzt mit Jumbo-Frachtversionen befördert. Der neuen Cargo-Variante wird deshalb eine besonders aussichtsreiche Zukunft vorausgesagt.